Wildkatzen-Vortrag

Mit Susanne Schneider vom BUND Hessen

Foto: BUND Wildkatzensprung/T. Stephan
Foto: BUND Wildkatzensprung/T. Stephan

Nicht nur der Wolf, der Braunbär und der Europäische Luchs sind inzwischen nach Deutschland  zurück-gekehrt...  Auch die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) ist wieder auf dem Vormarsch!

 

„Die Wildkatze – zurück auf leisen Pfoten“ war das Thema unserer gut besuchten Veranstaltung am Mittwoch, den 17.01.2018 im Alten Rathaus in Cleeberg. Als anerkannte Wildkatzenexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hessen konnten wir für diesen Vortrag Frau Susanne Schneider gewinnen.

 

Mehr als 30 Zuhörer verfolgten den hochinteressanten Vortrag und erfuhren, dass die Wildkatze ein sehr scheues Tier ist, das verborgen in den Wäldern Mittel- und Südwestdeutschlands lebt. Nur wenige Menschen haben das Glück, eine lebende Wildkatze in der Natur zu beobachten...

 

Nachdem die Katzen nachgewiesen noch bis ins 20. Jahrhundert intensiv bejagt und beinahe ausgerottet wurden, haben sich die Bestände dank umfangreicher Schutzmaßnahmen in den traditionellen Gebieten Deutschlands wieder erholen können. Dazu gehört auch Hessen, das mit seinen Mittelgebirgen, wie z.B. dem direkt vor unserer Haustür gelegenen Taunus ein wahres "Wildkatzen-Wunderland" ist.

 

Wildkatzen sind scheue Einzelgänger, die hauptsächlich nachts jagen und tagsüber in dichten Wäldern mit viel Unterholz und reichlich Versteckmöglichkeiten schlafen und dort auch ihre meist ein bis vier Jungen aufziehen. Sie können ein Alter von 7 - 10 Jahre erreichen und ernähren sich hauptsächlich von Mäusen, gelegentlich aber auch von Fröschen, Insekten, Eidechsen und Vögel.

 

Frau Schneider berichtete auch über die Gefahren für die Wildkatze: Vor allem der Verkehrstod, da die Wildkatzen-Gebiete von sehr vielen Verkehrstrassen durchquert werden. Ein weiteres Problem stellt die fortschreitende Zersiedlung durch Industrie- und Wohngebiete sowie die intensive Land- und Forstwirtschaft dar. Es fehlen strukturreiche, von Sträuchern, Hecken und Bäumen durchsetzte Landschaften sowie extensiv bewirtschaftete Wald- und Feldflächen mit gutem Nahrungsangebot und ausreichend Versteckmöglichkeiten. 

 

Die Einrichtung von Grünkorridoren, die Dokumentation von Totfunden sowie das Monitoring mittels Wildkameras und Lockstöcken sind wichtige Eckpfeiler im Schutz  der Wildkatze. Die Forscher sind auch auf unsere Hilfe angewiesen! Wildkatzenmeldungen kann man hier online beim BUND eingeben oder sich direkt an unsere Referentin Susanne Schneider wenden (E-Mail: susanne.schneider@bund-hessen.de).

 

Wildkatzenexpertin Susanne Schneider vom BUND Hessen
Wildkatzenexpertin Susanne Schneider vom BUND Hessen